Nordhäuser Kurbelwellenwerk trotz Pandemie auf Wachstumskurs. Über 100 neue Arbeitsplätze sollen entstehen.
Feuer Powertrain ist gut durch die schwierige Corona-Zeit gekommen. „Wir erwarten in diesem Jahr ein Umsatzwachstum von etwa 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, sagt Bernd Gulden, Geschäftsführer des Nordhäuser Kurbelwellenherstellers.
In Zahlen ausgedrückt heißt das, dass Powertrain vielleicht in diesem Jahr, spätestens aber Anfang 2022 beim Umsatz die Grenze von 200 Millionen Euro knacken will. „Wir haben in den vergangenen Monaten massiv Marktanteile auf dem deutschen Automobilsektor hinzugewonnen“, erklärt Gulden. Powertrain profitiere von dem Trend, dass die großen Automobilhersteller selbst kaum noch Kurbelwellen produzieren, weil sie Kapazitäten für die Produktion von Elektroautos schaffen. Diese Restmengen würden nach außen gegeben, zum Beispiel zu Powertrain.
„Wir werden in diesem Jahr deutlich mehr investieren als geplant und zwar über 20 Millionen Euro“, so Gulden. Schwerpunkt werde das neue Werk in Beuren sein. „Wir wollen dort die dreifache Kapazität des ursprünglichen Plans aufbauen“, so der Geschäftsführer.
Zwei Segmente würden damit bedient, zum einen die neue Kompressorwelle und zum anderen soll eine Produktionslinie von Nordhausen nach Beuren verlagert werden. „Das bedeutet aber nicht, dass wir in unserem Stammwerk abbauen, sondern es dient der Erweiterung, für die in Nordhausen kein Platz mehr ist“, erläutert Gulden.
An beiden Standorten sollen Arbeitskräfte eingestellt werden. Seit Oktober 2020 hätten 40 neue Mitarbeiter bei Powertrain angefangen, bis Jahresende sollen noch einmal 70 hinzukommen. „Dann werden wir bei 700 Mitarbeitern liegen, 80 davon in Beuren“, so Gulden.
Der Nordthüringer Arbeitsmarkt gebe diese Zahl her. „Viele Automobilzulieferer bauen derzeit Personal ab, zum Beispiel Conti in Mühlhausen“, nennt er ein Beispiel. Deshalb würden Fachkräfte in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.
Quelle: Thüringer Allgemeine Zeitung vom 22.05.2021 / Von Hans-Peter Blum